Bekannt als das neue Superfood sind Microgreens Gemüse im Kleinstformat und stellen eigentlich etwas spät geerntete Keimlinge von Gemüse dar. Im Vergleich zu den typischen Keimlingen, wird das Micro-Gemüse erst dann geerntet, wenn die ersten 2-3 Keimblätter gewachsen sind. Micro Greens sind außerdem nicht nur gesunder als das ausgewachsene Gemüse, denn sie bei gleichem Gewicht mehr Vitamine, Mineral- und sekundäre Pflanzenstoffe bieten, sondern haben auch ein ganz anderes Aroma und bieten daher auch ein neues Geschmackserlebnis. Dazu noch kann man sie problemlos auf der Fensterbank selber anbauen und sogar im Winter frische Keimlinge aller Art lecker zubereiten.
Microgreens: Das angesagte Raw Food in Miniatur-Format


Fit und gesund mit Minis
Es ist kein Wunder, dass Kräuter- und Gemüsekeimlinge als Superfood bezeichnet werden. Sie enthalten einen hohen Anteil an Vitalstoffen. Die Keimblätter sind reich an Vitamin C, das für die Immunabwehr und den Aufbau des Bindegewebes gebraucht wird, an B-Vitamine für die Nerven sowie an Vitamin A für die Haut und Augen. Dazu kommen Mineralstoffe wie das entzündungshemmende Zink, Kalzium für die Knochen und Eisen für die Blutbildung. Und nicht zuletzt bieten die Minis reichlich Spurenelemente, sekundäre Pflanzenstoffe sowie Aminosäuren.
mit dem neuen Superfood den Anteil an Rohkost in der Ernährung erhöhen


So z.B. die schnell wachsenden Keimlinge von Erbsen bieten alle essentiellen Aminosäuren sowie die Vitamine A, B1, B2, B6 und C. Nach drei Wochen kann man sie schon essen. Die süß-würzig schmeckenden Keimblätter des Fenchels sind reich an ätherischen Ölen, Kieselsäure und Flavonoiden. Amaranth- Keimlinge sind ballaststoffreich und liefern dazu noch viele Aminosäuren, Kalzium, Magnesium, Eisen und Zink. Ähnlich wie selbst gezogene Keimsprossen ist das winzige Blattgemüse also überdurchschnittlich gesund und nährstoffreich – ein wahres “Superfood”.
Gemüse oder Kräuter im Miniformat selber anbauen


Aber wie gelingt der Anbau genau? Hierfür gibt es spezielle Anzuchtschalen mit Abzugslöchern, doch man kann auch eine Siebschale, Eierkartons, flache Schalen aus Plastik oder Metall, einen tieferen Teller oder eine alte Auflaufform verwenden. Benötigt wird es noch:
- Bio-Blumenerde
- Bio-Saatgut
- Frischhaltefolie oder ggf. eine zweite Schale ähnlicher Größe
- Pflanzensprüher
- Zunächst das Gefäß mit etwa 2 cm Anzuchterde befüllen und beim Wunsch auch Kokosfasern dazugeben, damit die Erde mehr Wasser speichern kann.
- Darauf das Saatgut sehr dicht aussäen und die Samen leicht in die Erde drücken.
- Nun die Erde mit Hilfe einer Sprühflasche befeuchten.
- Je nachdem ob Sie Licht- oder Dunkelkeimer angepflanzt haben, müssen Sie die Anzuchtschale mit Frischhaltefolie (für Lichtkeimer) oder mit einem zweiten Gefäß von ähnlicher Größe (für Dunkelkeimer) bedecken sowie einfach eine dünne Schicht Erde darüber geben (für Dunkelkeimer).
- Anschließend die Anzuchtschale auf ein warmes und helles Fensterbrett ohne direkte Sonneneinstrahlung stellen. Sinnvoll ist auch ein kleines Podest, damit unter der Anzuchtschale die Luft zirkulieren kann. Und schon nach sieben bis vierzehn Tagen kann das Superfood mit einer Schere geerntet werden.
Superfood von der Fensterbank: Keimlinge aller Art selber ziehen ist ganz einfach und macht Spaß


Kräuter und Gemüsesorten als Microgreens-Saatgut
Da die Aussaat bei Microgreens sehr dicht erfolgt, es wird eine größere Menge an Saatgut benötigt. Dabei müssen die großen und harten Kerne und Samen über Nacht in Wasser eingeweicht werden, wodurch sich den Keimvorgang beschleunigen lässt. Und wenn die einzelnen Samen eine ähnliche Keimzeit haben, kann man sich sogar eine eigene Mischung zusammenstellen. Im Vergleich mit den Keimpflanzen von Rote Beete, die am längsten braucht, gibt es auch viele Sorten, die ganz schnell wachsen, wie beispielweise:
- Kresse, Minze, Senf, Schnittsalate, Rauke, Brokkoli, Amaranth, Weizengras, Sonnenblumenkerne, Koriander
das Minigemüse hat auch optisch einiges zu bieten


Keimpflanzen – die neuen Superstars in der Küche
Auf Grund von ihrem hohen Vitamingehalt sollten Microgreens roh verzehrt werden. Und da sie oft viel intensiver als das ausgewachsene Gemüse schmecken, werden sie vor allem zum Dekorieren und Würzen verschiedener Spießen verwendet. Das Superfood im Miniformat eignen sich ganz gut als Salatzutat, Topping auf Suppen oder Gemüsegerichten sowie als Zutat in Smoothies und anderen Rohkost-Gerichten. Dabei hat das Minigemüse auch optisch einiges zu bieten. Rotkohl- oder Amaranthpflänzchen beispielsweise bringen mit ihren roten Stängeln jedes Gericht zum Strahlen. Das frische, kräftige Aroma freut die Geschmacksknospen und peppt auch schlichte Gerichte ganz einfach auf.
auch auf Brotbelag machen sich die grünen Keimpflanzen gut


Superfood-Sandwiches mit Rote-Beete und Microgreens
Zunächst Rote Bete waschen, mit der Haut in einen Topf geben, mit Wasser füllen und je nach Knollengröße darin 30-40 Minuten kochen lassen. Erst kurz vor Ende der Garzeit das Wasser salzen, da das Salz der Rote Bete sonst die leuchtende Farbe entzieht. Wenn sich die Rüben leicht mit einer Rouladennadel oder ähnlichem einstechen lassen, sind sie gar. Nun die gekochte Rote Bete abkühlen lassen, dann Einmalhandschuhe anziehen und die Knollen schälen und in ca. 8mm dicke Scheiben schneiden.
Den Grill heizen und die Rote Bete-Scheiben ca. 4 Minuten bei geschlossener Deckel grillen. In der Zwischenzeit die Dill- Mayo zubereiten. Dafür einfach ½ Tasse Mayonnaise zusammen mit 1 EL Salz, 1 EL Dill und ¼ Tasse Rotweinessig mischen. Anschließend die Brötchen halbieren und mit Dill-Mayo bestreichen. Danach mit gegrillten Rote Bete und Zwiebelscheiben belegen und mit frischen Microgreens garnieren.