Privatsphäre im eigenen Garten ist nicht einfach Luxus, es ist ein Grundrecht. Aber wie schafft man es, den eigenen Garten vor neugierigen Blicken abzuschirmen, ohne das gesamte Konzept zu ruinieren? Es gibt tatsächlich ein paar Möglichkeiten, den Sichtschutz im Garten ästhetisch ansprechend umzusetzen!
den eigenen Garten vor neugierigen Blicken elegant abschirmen


Mauer, Zaun oder Hecke? Alle drei Möglichkeiten haben Vor- und Nachteile, die die Entscheidung richtig schwer machen. Sogar kombinierte Lösungen sind denkbar. Und dann gibt es da noch Blumenrankgitter und Markisen… Welche Form des Sichtschutzes kann was, und warum muss der Sichtschutz nicht einmal wirklich blickdicht sein? Worauf muss man achten, wenn der Sichtschutz wirklich Entspannung ermöglichen soll?
ein Garten-Sichtschutz sollte nicht unbedingt blickdicht sein, um die nötige Privatsphäre zu schaffen


Privatsphäre markieren reicht aus – es muss keine Wand sein!
In Deutschland macht man Sachen gerne gründlich. Der Sichtschutz um den Garten herum ist deshalb auch kein luftiger Zaun, sondern eine massive Mauer, die dem Garten Licht und dem Nachbarn den Spaß nimmt. Wahlweise kommen meterhohe Hecken in Frage oder blickdichte Zäune. Der Gartenzaun aus Holz hat hier einen Vorteil: Er sieht natürlich aus, fügt sich in einen Garten mit Gehölzen und Stauden gut ein. Halbhoch gehalten oder nur um einen sensiblen Bereich herum gezogen, verschwindet er fast schon dezent.
Aber so ein hoher Zaun nimmt eben doch wieder Licht weg. Muss das sein? Nein, es geht auch anders. Denn tatsächlich haben wir gelernt, auch durch durchlässige Barrieren nicht einfach hindurchzuschauen. Es muss also nicht die massive Mauer sein, die den Garten umgibt. Ein lockerer Zaun, dessen Latten das Sichtfeld immer wieder einschränken, reicht völlig aus.
auch durchlässige Holzzäune geben Grundstücken einen klaren Rahmen und bieten Sichtschutz


Wirkung wie Balkongeländer
Dass ein Balkon mit einem durchlässigen Geländer (anstelle einer massiven, gemauerten Balustrade) Privatsphäre bietet, weiß jeder. Das halbhohe Geländer fängt trotz kleiner Lücken die Blicke ab. Das Konzept funktioniert beim Garten genauso. Deshalb wirken von einer lichten Bambusreihe eingefasste Gärten immer noch sehr privat – von innen aber tatsächlich eher offen. Höhere Stauden können das auch leisten, natürliches Buschwerk ebenfalls. Haselnüsse, Himbeersträucher oder Brombeerranken sind Sichtschutz mit Mehrwert – und nehmen im Vergleich zur Gartenmauer wenig Licht weg.
Privatsphäre mit Stauden oder Buschwerk als natürlicher Schichtschutz schaffen


Markisen für den Sichtschutz nach Bedarf
Niemand hält sich ganzjährig rund um die Uhr im Garten auf. Warum also die Aussicht mit einer massiven Mauer oder einem hohen Zaun verschandeln, wenn es auch anders geht? An der Hauswand angebrachte Markisen können nicht nur vor der Sonne schützen, sondern auch Privatsphäre schaffen. Denn viele Modelle bilden nicht nur ein Dach, sondern können über geschickte Führung auch eine Art Wand bilden. Dann ist der Bereich der Terrasse für die Dauer der Grillfeier oder einen romantischen Abend zu zweit vor neugierigen Blicken geschützt. Ein Sonnensegel erfüllt den gleichen Zweck.
Wenn es nur um die Terrasse und das Outdoor-Wohnzimmer geht, können Möbel und Dekorationselemente einen ästhetischen und nützlichen Sichtschutz bilden. Sitzmöbel mit hoher Lehne halten neugierige Blicke genauso fern wie ein Regal mit geschlossener Rückwand, das auf der Terrasse auch noch wertvollen Stauraum bietet. Hohe Skulpturen wirken extrem ästhetisch und ziehen Blicke an. Hier spielt man mit Ablenkung – die Skulptur bindet die Aufmerksamkeit, sodass im Schatten derselben Privatsphäre herrscht.
das Markisentuch kann nicht nur vor der Sonne schützen, sondern auch Privatsphäre schaffen


Wie naturnah darf oder soll es sein?
Die vermutlich wichtigste Frage beim Sichtschutz dreht sich aber um einen anderen Punkt. Ästhetik ist fein – Sicherheit ist wichtiger. Hecken und Stauden, Büsche, Bambus und Bäume sind Lebensraum für zahlreiche Tiere. Gerade in einer Hecke finden sich häufig zahlreiche Insektenarten, die wiederum Fledermäuse, Spinnen, Vögel, Igel und andere Tiere anziehen. Ein so lebendiger Sichtschutz ist natürlich ein aktiver Beitrag zum Naturschutz. Die Grünpflanzen spenden im Sommer nicht nur Schatten, sondern kühlen auch die unmittelbare Umgebung des Hauses durch die permanente Verdunstung von Wasser.
der Sichtschutzzaun als Gestaltungselement für den Spielplatz im eigenen Garten


Wer allerdings auf Bienenstiche allergisch reagiert, verzichtet besser auf einen blühenden Sichtschutz. Und wer eine Spinnenphobie hat, Fledermäuse nicht ausstehen kann oder möglichst keine Arbeit mit Bewässerung und Laubfegen haben will, sollte sich auch eher für einen “toten” Sichtschutz entscheiden. Wobei ein Moskitonetz Sitzecken im Garten oder auf der Terrasse mit einer besonderen Atmosphäre belegt… Sind Kinder im Haus, muss die Bepflanzung selbstverständlich auch noch ungiftig sein. Es gilt zu bedenken, dass Zäune aus Holz wie auch gemauerte Barrieren etwas Pflege brauchen.