In Vergleich mit einem ebenen Grundstück ist die Gartengestaltung in Hanglage bestimmt komplizierter und kostspieliger, hat aber einige Vorteile, wie traumhafte Aussicht, besondere Pflanzenauswahl, Aufteilung in unterschiedliche Ebenen sowie eine spielerische Abwechslung dank der Anlage verschlungener Gartenwege und Treppen, die den Hanggarten so beliebt machen.
Planen und Anlegen eines traumhaften Gartens am Hang
© Bob Narod, Photographer LLC
Grundlagen einer Gartengestaltung in Hanglage
Wesentliche Rolle für die harmonische Wirkung jeder Gartengestaltung hat nämlich der einheitliche Stil. Bei einem Garten am Hang wird die Stilrichtung durch die erforderlichen Gartentreppen, Gartenwege und Stützmauern zum Ausdruck gebracht. So zum Beispiel die Kombination von Kieswegen, hellem Kalkstein und Kräuterpflanzen verleiht dem Garten mediterranes Flair. Wenn Sie lieber einen Naturgarten am Hang gestalten möchten, kombinieren Sie dann Holzstufen, Naturstein mit Patina und Rindenmulchwege. Passend zum ländlichen Stil sind natürlich die Mauern und Wege aus Klinker in Kombination mit Holzbänken und farbenfrohen Polsterstauden. Für die Liebhaber der modernen Gartengestaltung mit glatten und klaren Konturen eignen sich Betonsteine, Gabionen und Rasen als zurückhaltende Bepflanzung.
die Stilrichtung einer Gartengestaltung in Hanglage durch die Stützmauer zum Ausdruck bringen
© ENVISION LANDSCAPE STUDIO
Es gibt jede Menge Gestaltungsmöglichkeiten für die einzelnen Ebenen in einem Hanggarten. Von einem Gemüsegarten in der Nähe vom Haus über eine Ebene mit Rutsche für Kinder bis zu einem Wasserlauf, der in einen Teich im unteren Bereich mündet. Böschungen, die mit Bruchsteinen oder Findlingen gesichert sind, haben mit dazwischen wachsenden Pflanzen eine malerische und besonders charmante Ausstrahlung.
der Hanggarten und seine vielfältige Möglichkeiten für mehrere attraktive Sitzbereiche
Sitzecken im Hanggarten
Eine Hanganlage bietet viele verschiedene Möglichkeiten für mehr als nur eine Sitzecke im Garten. Neben der üblichen Terrasse zum Haus als Hauptsitzplatz lässt sich auch eine versteckte Nische mit Gartenbank und besonderen Pflanzen verwirklichen, sowie ein zweiter Essplatz am Hang oder kleine Sitzgelegenheit auf einer sonnigen Stützmauer. Wird die Stützmauer nicht zu hoch und mit ebenen, breiten Steinen gebaut, kann man sie mit bunten Kissen einrichten und in eine bequeme Sitzbank verwandeln. Außerdem die trockene Bauweise der Stützmauer ermöglicht eine wunderschöne und romantische Gestaltung dieser natürlichen Sitzecke mit passenden Steingartenpflanzen. Ein Grillplatz mit DIY Aussenkamin oder ein überdachter Sitzplatz mit Aussicht wird auch zur perfekten Gartenecke für Unterhaltung mit Familie und Freunden.
inspirierende Gartengestaltung in Hanglage mit attraktiver Sitzgelegenheit auf einer Stützmauer aus Findlingen
© Steve Young
Die Terrassierung
Ein Hanggarten mit starkem Hangneigung soll lieber terrassiert werden. Wenn das Gefälle leicht ist, kann man den Garten mit Hilfe von Spaten und Schubkarre selber einebnen. Für eine Terrassierung in zwei ebene Bereiche gilt ein Höhenunterschied von 80cm schon als ausreichend. Geht es um steilere Hänge mit Unterteilung in mehrere Ebenen und stabilen Stützmauern, dann sollte man die Terrassierung einem Fachmann überlassen. Wichtig dabei ist die gute und rechtzeitige Planung der einzelnen Terrassenstufen und ihrer Breite. Überlegen Sie vorher die Nutzung, Gestaltung und Verbindung einzelner Gartenräume, da eine Änderung später mit sehr großem Aufwand verbunden ist. Beim Terrassieren werden die Ebenen von unten nach oben gemacht. Die Bereiche, wo später eine Treppe angelegt wird, dienen der Auffahrt für den Minibagger. Vor dem Aufbringen des Substrats ist zuerst der verdichtete Untergrund jeder Terrasse tiefgründig zu lockern.
die gut überlegte Nutzung, Gestaltung und Verbindung einzelner Gartenräume ist von großer Bedeutung bei der Planung vom Hanggartem
© d-crain
Die Stützmauern
Hauptrolle bei jeder Gartengestaltung in Hanglage spielen nämlich die Stützmauern, die den garten in Bereiche einteilen. Sie verleihen dem Garten Struktur und dank ihrer Lage und Gestaltung wirken sie auch als Blickfang. Der geschwungene Verlauf der Stützmauern sowie der zugehörigen Gartenwege und Treppen sorgt für eine harmonische Abwechslung und gibt zugleich der darunter liegenden Terrasse zusätzliche Tiefe.
die Gestaltung und Lage der Stützmauern verleihen Struktur jedem Garten am Hang
© KellyBaron
Auch die Materialwahl für die Stützmauern bestimmt das Gesamtbild des Gartens. Trockenmauer aus Naturstein wirken natürlich und sind sehr beliebt, auch wenn sie etwas kostspieliger sind. An Rückseite ihres Fußes benötigen sie eine Dränage. Wenn sie höher als ein Meter sind, ist eine Hinterfüllung mit Kies auch erforderlich, um das kommende Wasser aus dem Hang abzuleiten. Das Fundament soll frostfrei sein und mindestens 80cm tief in das Erdreich eingebunden warden. Außerdem ist die Dimension der Mauer richtig zu berechnen, damit das Erdreich nicht abrutscht.
Eine Stützmauer aus Gabionen stellt passende Alternative zu der Trockenmauer dar. Sie halten großem Druck stand und benötigen keine Dränage.
für eine moderne Gartengestaltung im Hanglage lassen sich oft auch Gabione verwenden
© TERRAIN
Gartenwege und Treppen im Hanggarten
Das, was einen Hanggarten erlebbar macht, sind eigentlich die schmalen und an Pflanzen vorbeiführenden Wege und Treppen, deren Verlauf von der Topografie hängt. Bei der Anlage von Wegen mit Gefälle sind der richtige Einbau sowie die Materialauswahl geeigneter Beläge von großer Bedeutung. So z.B. lose Beläge wie Rindermulch oder Splitt sind nur für Gartenwege mit einer geringen Neigung, damit sie vom Regenwasser nicht weggespült werden.
schmale und geschwungene Gartenwege sind nämlich das Reizvolle an Hanggärten
© Kenneth Philp Landscape Architects
Wird der Garten durch Mauern terrassiert, dann kommen Treppen zum Einsatz. In diesem Fall sollen die Stufen nicht zu steil angelegt werden. Als ideales Maß für Gartentreppen gilt eine Stufenhöhe von 18cm und eine Tiefe von 26cm. Das Verhältnis von Steigung zu Stufentiefe soll im Prinzip bei 2:3 liegen und nicht 5:6 überschreiten. Um das Sammeln von Regenwasser zu verhindern, sind die Stufen leicht ansteigend aber auch mit etwas Quergefälle zu verlegen.
die Treppe als Verbindung einzelner Gartenräume und attraktiver Akzent im Garten
Geeignete Pflanzen für einen Hanggarten
Welche Bepflanzung ist für einen Garten am Hang passend und was ist bei der Pflanzenauswahl zu achten? Stauden und Sträucher mit einem dichten und weit verzweigten Wurzelsystem sind die ideale Wahl für Beete in Schräglage, da sie die Erde vor dem Abtrag durch Regen und Wind schützen. Sind die Flächen schwer zugänglich, dann sind pflegeleichte und langlebige Pflanze vom Vorteil. Grundsätzlich sind die Eigenschaften des Hangs zu berücksichtigen. Hier sind zwei wichtige Punkte für die richtige Wahl der Pflanzen:
Besonderheiten der Pflanzenauswahl bei einer Gartengestaltung in Hanglage
© cgd landscape design
- Das Hanggefälle – ist es sehr stark, dann wählen Sie lieber Pflanzen weit verzweigtem Wurzelwerk, um den Hang zusätzlich zu sichern.
- Die Sonneneinstrahlung – Geht es um die Bepflanzung eines Südhangs, sollen die Pflanzen die sommerliche Trockenheit und Hitze aushalten. Geeignet für das Ziel sind die Bodendeckerrosen, Fingersträucher, Wacholder, Spornblumen in Weiß und Rot, die wintergrünen Johanniskraut und Bergenie, gelbe Mädchenaugen, Hänge-Polsterglockenblumen und Taglilien. Richtet sich Ihr Hanggarten nach Norden aus, dann können Sie verschiedene Seggen, Efeu, Liguster, Herbst Anemonien, Wachsglocke, Goldnessel sowie Trichterfarn pflanzen.