Die meisten Gewächse entwickeln ihre volle Blütenpracht im Frühling und Sommer, vereinzelt gibt es bei manchen Pflanzen auch eine attraktive Farbenvielfalt im Herbst. Dagegen offenbart sich in den kalten Wintermonaten ein trübseliges Bild im Garten und in den Außenbereichen. Vertrocknete und kümmerliche Pflanzenreste vegetieren in Blumenkästen auf dem Balkon und der Terrasse. Das muss nicht zwangsläufig so sein, da frostharte Topfpflanzen in der kalten Jahreszeit schöne Farbakzente in die Außenbereiche bringen können. So blühen winterharte Gewächse erst dann auf, wenn der Rest der Pflanzenwelt schon in einem tiefen Winterschlaf versunken ist. Winterblumen halten Minustemperaturen bis zu einer gewissen Grenze aus und erstrahlen farbenfroh auch in der eisigen Kälte. Allerdings sind bei der Pflege und der Kultivierung bestimmte Faktoren zu beachten, damit die Gewächse den Winter unbeschadet überstehen. Wenn die Standortbedingungen stimmen, verschönern gezielt ausgesuchte Winterblüher den ganzen Winter über die grauen Tage.
auch im Winter können Balkon und Terrasse zauberhafte Ausblicke bieten


Korrekte Vorbereitung auf den harten Winter
Damit die Winterblumen in der kalten Jahreszeit gut gedeihen können, ist die richtige Vorbereitung und andauernde Pflege entscheidend. Dazu gehört ein Blumenkasten, der den Gewächsen eine gewisse Isolation vor dem eisigen Untergrund bietet. Außerdem muss das Gießwasser ablaufen können, da sich Staunässe schädlich auf die Pflanzen auswirkt. Wer in extrem hohen und kalten Bergregionen wohnt, sollte den Gewächsen eine zusätzliche Isolierschicht gönnen. Diese Schicht kann aus Bast, Kork oder Styropor bestehen. Darüber hinaus ist zu bedenken, dass Blumen in einem Kasten auf dem Balkon einen höheren Nährstoffbedarf haben als Gewächse, die im Garten wachsen. Deswegen ist regelmäßiges Düngen erforderlich, welches die Blüte nachhaltig fördert.
durch richtige Vorbereitung der Winterblumen im Topf und Kübel auf die Kälte wird einen blühenden Balkon trotz Frost und Schnee garantiert


Frostharte Winterblumen für Blumenkästen
Ideal für die heimischen Breitengrade eignet sich der Winterjasmin, der aus dem Norden von China stammt und relativ winterhart ist. Seine Zweige blühen ab Dezember in einem leuchtenden Gelb. Außerdem zeigt sich das Gewächs resistent gegen schlechte Luftbedingungen und Umweltverschmutzung, welche in städtischen Ansiedlungen an der Tagesordnung sind. Jedoch sind die langen und biegsamen Triebe auf eine Kletterhilfe für zusätzlichen Halt angewiesen.
Winterjasmin beschert im tristen Garten eine prachtvolle Blütenfreude schon vor anderen Frühblühern


Auch die Schneeheide zeigt ihre ansehnliche Blütenpracht schon im Dezember. Die niedrig wachsende Zierpflanze erreicht Höhen von bis zu 30 Zentimetern, deshalb eignet sie sich hervorragend für Blumenkästen. Das Heidekraut bevorzugt sandige Bodenqualitäten und einen überwiegend sonnigen Platz. Auch die winterharte Erika gehört zur selben Familie und kommt mit Minustemperaturen im Winter klar. Sie blüht sehr üppig in unterschiedlichen Rot- und Weißtönen über die ganze Winterzeit. Des Weiteren zeigt die Christrose zwischen September und Februar ihre leuchtend weiße Blütenpracht. Sie ist auf einen halbschattigen Strandort angewiesen, zu starke Sonne kann zu Verbrennungen auf den Blüten führen.
Heidekräuter gehören auch zu den Winterblumen, die ihre ansehnliche Blütenpracht schon im Dezember zeigen


Größere Gewächse für den winterlichen Balkon
Der immergrüne Spindelstrauch bietet sich für größere Pflanzenkübel und als Kletterpflanze an. Grün oder Gelb-Grün überwintern die Blätter des Strauchs die kalte Jahreszeit und verzieren so den Balkon oder die Hauswand. Sehr außergewöhnlich ist die Zaubernuss, welche über besondere Eigenschaften als Frostschutz verfügt. Während sonniger Stunden entfaltet die Zaubernuss ihre bandförmigen sowie leicht verknitterten Blütenblätter. Sobald die Temperaturen tief herabsinken, rollt das Gewächs seine Blütenpracht wieder ein. Die Zaubernuss stellt nur geringe Ansprüche und blüht von Dezember bis in den März hinein.
eine der verbreitetsten Winterblüher ist die außergewöhnliche Zaubernuss


Kleine Blumen für überschaubare Außenbereiche
In vielen Großstädten leben die Bewohner in relativ kleinen Wohnungen, zu denen auch nur ein kleiner Balkon gehört. Für diese Bereiche bieten sich Hornveilchen und Stiefmütterchen an, deren kleine Blüte die Sinne verzaubern. Allerdings sind Stiefmütterchen kälte- und witterungsempfindlich, sie blühen nur bei milder Witterung den ganzen Winter hindurch. Dagegen sind die Hornveilchen resistenter und halten kurzfristig auch Minustemperaturen aus. Wichtig ist die Aussaat im Sommer, damit die Gewächse im Oktober und November blühen. Ab Februar zeigen sich die ersten Blüten der Schneeglöckchen und wecken zum Ende des Winters die Vorfreude auf das Frühjahr. Die Pflanzen sind sehr zierlich und erreichen eine maximale Wuchshöhe von etwa 15 Zentimetern.
auch manche Hornveilchen Sorten sorgen gerade während der dunkleren Monate im Garten oder auf dem Balkon für bunte Farbtupfer

