Die Fassade ist das Aushängeschild Ihres Hauses. Beobachtern vermittelt sie einen ersten Eindruck von dem Stil, in dem Sie Ihren Hausstand eingerichtet haben. Eine vernachlässigte, schmuddelige Fassade wirkt abweisend und lässt vermuten, dass der Besitzer des Hauses keinen Wert auf Sauberkeit legt. Eine hübsche, farblich ansprechende Häuserfront wirkt dagegen einladend und hinterlässt einen positiven ersten Eindruck – sowohl bei Passanten als auch Gästen. Es lohnt sich für Hausbesitzer also durchaus, etwas Zeit und Arbeit in die Gestaltung der eigenen Häuserfassade zu investieren, wenn diese Wert auf ein gepflegtes Äußeres beim Eigenheim legen.
Doch Fassade ist tatsächlich nicht gleich Fassade! Bauherren bietet sich eine Fülle verschiedener Baumaterialien, Stile und Konstruktionsarten zur Gestaltung. Die richtige Auswahl zu treffen, fällt daher mitunter schwer. Wir liefern im Folgenden deswegen einige Ideen und Anregungen, die Interessierte für sich nutzen können.
Fassade ist tatsächlich nicht gleich Fassade
© Landmark Photography
Unterschiedliche Fassadenvarianten:
Nicht nur die gewöhnliche Stuckfassade stellt sich heutzutage zur Wahl – Ziegel-, Glas und Keramikfassaden können für Bauherren originelle Alternativen darstellen. Letztere sind allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen sinnvoll. Die verputzte Häuserfront ist und bleibt der günstige sowie wetterfeste Spitzenreiter unter den Fassadenvarianten. Damit Sie aber eine Vorstellung von den Möglichkeiten gewinnen, die sich Ihnen bieten, finden Sie hier einen Überblick über die Eigenschaften und Stärken der verschiedenen Materialien.
Welche Fassade passt am besten zu Ihrem Haus?
© Ryan Gamma Photography
Putzfassaden:
Putz besteht aus Feststoffen wie Sand, Marmorkies oder Kunststoffpartikeln. Diese erhöhen die Stabilität der Masse. Bei Putzfassaden unterscheidet man allgemein zwischen zwei Varianten:
- Mineralischer Putz
- Kunstharzputz
Die einfachste Art der Putzfassade ist zweifellos die Nacktfassade. Eine solche ist in erster Linie schlicht und unschlagbar günstig. Allerdings sorgt die damit verbundene Bauweise oft für Zusatzkosten. Die Wände so zu lassen, wie sie sind, ist nur möglich, wenn das Baumaterial einen ausreichenden Schutz vor Wind und Wetter bietet. Andernfalls müssen Bauherren diese durch zusätzliche Fassadenbauelemente ergänzen. Die einzige Bauweise, die ohne diese Elemente auskommt, ist das Blockhaus. Fassaden von Blockhäusern sind komplett aus Holz gefertigt und verströmen daher einen rustikalen Charme. Die massiven Baumstämme verfügen außerdem über hervorragende Dämmeigenschaften. Allerdings ist dieser Baustil auch teuer. Bauherren sollten sich also genau über die einhergehenden Kosten informieren, bevor sie ein derartiges Vorhaben in die Tat umsetzen.
Massivholzwände wie bei einem Blockhaus stellen eine klimatisch optimale Konstruktion dar und verströmen zugleich einen rustikalen Charme
© Chillcoots
Klassische Putzfassaden verursachen dagegen deutlich geringere Kosten und bieten Ihnen mehr Gestaltungsmöglichkeiten. Durch den gezielten Einsatz von Stuckelementen können Sie beispielsweise verblüffende Effekte erzielen.
Besonders pflegeleicht und unkompliziert in der Handhabung sind solche aus Styropor. So lassen sich beispielsweise Fenstergiebel, Gesimse, Säulen und ähnliche Bauelemente einfach anbringen, um schmucklose Außenwände zu verzieren. Stuckfassadenelemente aus Styropor sind als handliche Bauteile erhältlich und lassen sich einfach mit Kleber befestigen. Auf diese Weise lässt sich mit geringem Arbeitsaufwand eine klassizistisch oder modern wirkende Fassade erzeugen, entsprechend den persönlichen Vorlieben.
Putzfassade – der Klassiker unter den Fassaden
© Frankel Building Group
Falls Sie ein echter Naturliebhaber/eine echte Naturliebhaberin sind, könnte eine sogenannte grüne Fassade für Sie infrage kommen. Diese ist keine klassische Konstruktionsart, sondern eher eine Möglichkeit der Gestaltung. Sie pflanzen gezielt wilden Wein oder Efeu, der sich dekorativ an den Wänden entlangrankt. Abgesehen davon, dass eine grüne Fassade hübsch aussieht, können allerdings auch praktische Gründe für eine solche sprechen. Sie bietet nämlich Schutz vor Umwelteinflüssen wie:
- Schall
- Kälte
- Hitze
Dafür verlangt eine begrünte Fassade aber viel Pflege. Die Pflanzen selbst sind günstig im nächsten Blumenladen oder online zu erwerben.
eine dicht bewachsene Fassade mit Kletterpflanzen ist nicht nur effektvoll, sondern bietet auch Schutz vor Umwelteinflüssen
© Paul Crosby Photography
Ziegelfassaden:
Ziegelfassaden blicken in Zentral- und Nordeuropa auf eine lange Tradition zurück. Sie finden auch heutzutage immer noch Verwendung, da sie sich durch Dauerhaftigkeit, Wartungsfreiheit und Widerstandsfähigkeit auszeichnen. Besonders mit Blick auf den Klimaschutz bewähren sich Ziegelfassaden, da sie eine energieeffiziente Bauweise ermöglichen. Kälte- sowie Wärmedämmung funktionieren hervorragend – wodurch Hausbauer unter anderem Heizkosten reduzieren können.
Optisch ansprechende Ziegelfassaden finden sich zuhauf in deutschen Städten. Diese wirken besonders durch den minimalistischen Charme, den sie verströmen. Klassizistischer und moderner Stil lassen sich bei Ziegelfassaden raffiniert kombinieren. Ein gutes Beispiel dafür liefert das Kolumba-Museum in Köln. Hier verbinden sich alte sowie neue Bauelemente harmonisch miteinander und wirken dabei zeitlos.
Auch in Innenräumen sehen Ziegelwände elegant aus und lassen sich mithilfe unterschiedlichster Dekoideen aufpeppen.
Ziegelfassaden sind natürlich, dauerhaft und vor allem extrem individuell sowie vielseitig einsetzbar
© Taylor Knights Architects
Keramikfassaden:
Diese Fassadenvariante hält sowohl Nässe als auch Frost oder Hitze stand und besitzt dadurch eine sehr lange Lebensdauer. Keramik ist ein Baustoff, der aus mineralischen Komponenten bei über 1000 Grad Celsius gebrannt wird. Unterschieden wird dabei zwischen:
- Grobkeramik
- Feinkeramik
Im Gegensatz zu anderen Metallen korrodiert Keramik nicht und gilt nicht als brennbares Material. Es erhöht also in jedem Fall den Brandschutz des Hauses. Zusätzlich enthält es keinerlei Schadstoffe – insbesondere in umwelttechnischer Hinsicht ist es also als Baustoff zu empfehlen.
Keramikfassaden bieten auch eine herausragende Gebäudeperformance
© Charles Davis Smith Photography
Fazit:
Bauherren sollten sich sehr genau über die Eigenschaften der verschiedenen Baumaterialien informieren, bevor sie eines auswählen. Schönheit sollte nicht im Vordergrund stehen, sondern Zweckmäßigkeit. Schließlich richten Sie sich, wenn Sie Ihr Eigenheim gestalten, eine Stätte ein, in der Sie nicht nur Monate oder Jahre sondern Jahrzehnte verbringen.