Ob Student, Single oder preisbewusster Mieter – kleine Wohnungen liegen im Trend. Großflächiger Wohnraum ist je nach Region und Lage rar und nicht selten teuer. Mit dem Einzug stellt sich die Frage nach dem Mobiliar. Im Folgenden finden Sie praktische Tipps, um eine kleine Wohnung bestmöglich einzurichten.
in einer Mini-Wohnung Räume funktional teilen und praktisch einrichten
Die Wichtigkeit der Vorbereitung
Um Ihr Vorhaben erfolgreich in die Tat umsetzen zu können, empfiehlt es sich zunächst, Ihre Wohnung komplett auszumessen und einen Grundriss zu erstellen. Bei der Berücksichtigung des Kaufs neuer Möbelstücke oder deren Anordnung sind die jeweiligen Abmessungen (Länge, Höhe, Breite bzw. Tiefe) im wahrsten Sinne des Wortes maßgebend. Technische Hilfsmittel wie ein Lasermessgerät oder ein Computer-Programm zur Grundrisserstellung erleichtern Ihnen die Arbeit. Oft sind die Maße Ihrer Wunschmöbel schon online oder in Katalogen ersichtlich. Viele digitale Grundrissplaner erlauben es Ihnen, die anzuschaffenden Möbel virtuell in Ihrer Wohnung zu verschieben oder zu drehen. Sie erhalten somit Gewissheit, ob und wo die Möbel in Ihre Wohnung passen.
Stil auf engem Raum – Einrichtungstipps und Gestaltungsideen für die kleine Wohnung
© Iñaki Caperochipi /Apartment in Riberas von Ilia Studio
Weniger ist mehr – worauf Sie achten sollten
Durch die Problematik des begrenzten Raumes gilt es, jeden Zentimeter so effizient wie möglich auszunutzen. Sie sollten daher abwägen, welches Inventar Sie in Ihrer Wohnung unbedingt benötigen und worauf Sie getrost verzichten können. So sollten Sie etwa Accessoires oder Dekoration auf ein notwendiges Maß beschränken, da die Wohnung andernfalls schnell überladen wirkt. Vermeiden Sie auch sperrige Möbel – sie verkleinern den ohnehin schon kleinen Raum noch zusätzlich. Nutzen Sie dagegen Winkel, Nischen oder Vorsprünge als Stauraum, auch wenn dafür die Anschaffung speziell angepasster Möbel nötig ist.
schlaue Stauraumlösungen und kreative Raumtrennung einer Einraumwohnung
© Christian Burmester / Ferienwohnung von Ute Günther Design & Styling
Als äußerst sinnvoll erweist sich die Einteilung des Wohnraumes in “Wohnzonen”. Indem Sie einige Möbel quer anstatt längs zum Raum stellen, schaffen Sie sich einzelne Wohnbereiche. Mit einem Bücherregal als Raumteiler machen Sie so aus einem großen Zimmer einen Schlaf- und einen Arbeitsbereich. Das gleiche funktioniert auch mit einem Küchen- und Wohnbereich.
Denken Sie dreidimensional! Gerade in einer kleinen Wohnung ist es wichtig, auch die Höhe auszunutzen. Unter ein Hochbett passt beispielsweise noch ein Kleiderschrank, eine Couch oder ein Beistelltisch.
kleine Wohnung mit Dachsrägen optimal einrichten und Raumhöhe durch niedrige Möbel betonen
© Fossey Arora_St Luke’s Mews, Notting Hill, London
Organisation und Optik – so schaffen Sie Raum
Gute Organisation ist alles – das gilt aber nicht nur für die Möbel selbst: Eine kleine Wohnung verlangt auch nach intelligenter Aufbewahrung Ihres Hab und Gutes. Für CDs, DVDs und Blurays bieten sich spezielle Cases oder Boxen an. So bleiben Ihre Datenträger immer sauber sortiert und lassen sich zudem platzsparend unter dem Bett verstauen.
Die Japanerin Marie Kondo avancierte in den letzten Jahren zur Aufräumexpertin schlechthin. Ihre „KonMari“-Methode umfasst unter anderem das „stehende Falten“ von Kleidungsstücken. Das spart Platz, man behält alles im Blick und muss keine Kleidungsstapel aus dem Schrank zerren.
Kleiderschrank einräumen und mehr Platz für Ihre Kleidung durch die „KonMari“-Methode schaffen
Greifen Sie bei der Wahl Ihrer Sitz- und Schlafgelegenheiten auch auf Multifunktionsmöbel zurück. Ein Sofa kann beispielsweise mit wenigen Handgriffen zu einem Bett umgewandelt oder ein Bettkasten mit herausnehmbaren Schubladen versehen werden. Ferner können Sie mit Paravents einzelne Wohnzonen voneinander trennen. Setzen Sie bei der Wahl eines Raumteilers auch auf Regale mit Schubladen, die gleichzeitig Ihre Bücher, Dokumente, CDs etc. organisieren.
moderne und raumsparende Einrichtung kleiner Wohnungen mit Multifunktionsmöbeln für kleine Räume
© Elif KINIKOGLU INTERIORS_Canan Residence Studio Flat
Achten Sie darüber hinaus auf helle Wandfarben, sofern Sie die Möglichkeit dazu haben. Die höhere Reflektion von Tages- und Kunstlicht schafft eine optische Weite. Diesen Effekt können Sie auch mittels eines zentral platzierten Wandspiegels erzielen. Auch sollten die Wohntextilien wie Teppiche und Kissen nicht zu dunkel oder überdimensional ausfallen.
enge Räume in kleiner Wohnung optisch vergrößern durch helle Wandfarben oder große Wandspiegel
© Guillaume Dupuy / Appartement Paris 16 von CDA DESIGN
Fazit
Mit der richtigen Vorbereitung und einer durchdachten Farb- und Möbelwahl können Sie auch in kleinen Wohnungen ein harmonisches Zusammenspiel von Optik und Funktionalität erreichen. Letztendlich ist Ihre Wohnung der persönliche Lebensbereich und damit entscheidend für Ihr Wohlbefinden.