Taglilien, auch Hemerocallis genannt, zählen zu den attraktivsten Blütenstauden im Gartenbeet. Obwohl die Blüten dieser winterharten Zwiebelpflanzen nur nicht besonders lang halten, verwandeln sie den Garten im Sommer in eine märchenhafte Blütenoase. Je nach Sorte beträgt die Blütezeit von Ende Mai bis August. Tausende Sorten dieser prächtigen Pflanze bestechen durch wunderschöne Blütenpracht und himmlische Aromen. Auch farblich gibt es unzählige Varianten von reinem Weiß, Gelb, Orange oder Rot bis hin zu mehrfarbigen Sorten. Wer verschiedene Sorten mit unterschiedlicher Blütezeit pflanzt, kann sich an einer herrlichen Gartengestaltung mit Taglilien den ganzen Sommer lang erfreuen.
Hemerocallis ‘Stafford’ als lebendige Randbepflanzung für Gartenwege
© Kendra Wilson
Einpflanzen und Teilen
Taglilien können eigentlich von April bis Oktober gepflanzt werden. Beim Einpflanzen der meisten Taglilie-Sorten ist ein Pflanzabstand von 50-60 Zentimeter empfehlenswert. Dabei Kompost mit ins Pflanzloch geben, den Wurzelansatz etwa 3 bis 5cm mit Erde bedecken und anschließend kräftig wässern. Bei ausreichender Bodenfeuchte gedeihen sie an sonnigen oder halbschattigen Standorten mit einem normalen aber nährstoffreichen und durchlässigen Gartenboden. Im Frühjahr sollen die Taglilien reichlich gegossen und gedüngt werden.
romantische Gartengestaltung mit Taglilien der Sorte ‘Indian Giver’ und Rosen
© Sue Strong
Da diese Gartenpflanzen langlebig sind, ist eine regelmäßige Teilung in der Regel nicht nötig. Doch mit den Jahren nimmt die Horste zu viel Raum ein und muss gelegentlich verkleinern werden. Der beste Zeitpunkt die Pflanzen zu vermehren ist der Herbst. Eine Teilung der Staude ist aber auch im Frühling vor dem Austrieb möglich. Für das Ziel sollen Sie den Wurzelballen mit einem Spaten aus der Erde holen und vorsichtig teilen. Der Wurzelballen wird zunächst in etwas handlichere Stücke mit mindestens einem gut entwickelten Blattschopf zerteilt. Die Blätter jedes neuen Setzlings werden mit der Gartenschere etwa eine Handbreit über der Wurzel abgeschnitten, damit sie in der Anwachsphase nicht zu viel Wasser verdunsten. Auch lange Wurzeln sind einzukürzen. Danach neue Standorte wählen und die geteilte Pflanze so tief einsetzen, dass der Wurzelansatz etwa 2-5cm mit Erde bedeckt ist.
die Blühwilligkeit von Taglilien durch Teilen steigern
Verwendung
Mit ihrem geringen Pflegeaufwand und riesige Sortenvielfalt sind die Taglilien perfekt für Garteneinsteiger und faule Gärtner. Die unermüdlichen Dauerblüher eignen sich ideal als Randbepflanzung für Gartenteiche, da sie feuchte Böden lieben. Da sie an sonnigen bis halbschattigen Beet-Standorten wachsen, sind sie gut geeignet auch als eine farbenfrohe Begrünung in Gebäudenähe. Man kann sie in einem Staudenbeet als Leitstauden einzeln oder zu zweit setzen, sowie als reine Taglilienbeete unter größeren Gehölzen oder in schmalen Pflanzstreifen entlang von Gebäuden anlegen.
schöne Gartengestaltung mit Taglilien als Bepflanzung an den Teichrändern
Die verschiedenen Blütenformen und Höhen verleihen den verschiedenen Sorten einen unterschiedlichen Charakter, sodass die Verwendungsmöglichkeiten groß sind. So z.B. wirken die hohen, kleinblumigen Sorten naturnaher, die niedrigen kleinblumigen sind auch im Topf eine schöne Balkon- und Terrassendeko und die großblumigen passen gut in die Prachtstaudenrabatte.
Taglilienbeete unter Bäumen machen auch eine gute Figur
© DesignScapes of NC
Blumenkombinationen mit Taglilien
Aufgrund des vielfältigen Farbspektrums lassen sich die pflegeleichten Taglilien optisch mit vielen verschiedenen Pflanzen kombinieren und dazu noch passen sie fast überall sowie zu allen Gartenstilen. Eine klassische Kombination schaffen nämlich gelbe und orange Taglilien mit blauen und oder violetten Stauden, wie Lavendel, Glockenblumen oder Salbei. Rote Taglilien, wie z.B. ‘‘Frederik‘‘ sehen schön in einem Staudenbeet mit gelben Blumen, wie Sonnenhut und Sonnenbraut. Ein weiteres hübsches Farbthema in Weiß, Rosa und Violett lässt sich aus der zarten Kombination von rosafarbigen Taglilien mit Phlox, Eisenkraut und Prachtkerze ergeben.
Garten lebendig Begrünen mit roten Taglilien, gelben Königskerzen und blauem Storchschnäbel
© coffee for roses
Man kann die Schönheit der Taglilien praktisch mit allen Pflanzen und anderen Prachtstauden kombinieren, wenn es von der Farbe her passt. Wichtig bei der Beetplanung ist die Beachtung der grundsätzlichen Ansprüche, wie Licht, Nährstoffe und Wasser, sowie die Wahl einer passenden Höhe der unterschiedlichen Pflanzen und Taglilie-Sorten. Es gibt niedrige, oft kleinblütige Hemerocallis-Sorten, die am vorderen Beetrand eine gute Figur machen. Großblütige und auffälige Sorten der Taglilien, die mittelhoch wachsen, können als Solitäre im Garten dienen und somit starke Farbakzente setzen. Hochwachsende Sorten mit filigranen Blüten verleihen dem Beethintergrund eine gewisse Leichtigkeit und Transparenz.
ein Sommergarten in kremiger Farbkombination aus gelben, orangen und rosafarbigen Taglilien
romantische Gartengestaltung mit Taglilien ‘Inquire Within’ und Purpurglöckchen
© Lynn Emberg Purse
glutrote Taglilie kombiniert mit weißer Rispenhortensie
© Carla Zambelli
dunkle Taglilien der Sorte ‘Nosferatu’ und Sonnenhut ‘Ruby Star’
© Lynn Emberg Purse
effektvolle Gartengestaltung mit gelben Taglilien ‘Etched Eyes’ in Kombination mit pflegeleichter Blattschmuckpflanze Koleus ‘Gay’s Delight’
© Lynn Emberg Purse