Ein Dessert sowie seine Zubereitung selbst stellen eine wahre Kunst dar, die unsere Sinnlichkeit durch verfeinerten Geschmack und eine raffinierte Präsentation erobert. Ein der besten Beispiele, wenn es um Süßigkeiten und Kunst aufm Teller geht, sind die traditionellen japanischen Süßigkeiten, bekannt unter dem Namen Wagashi. Ein japanischer Nachtisch verschiedener Arten, der mit natürlichen pflanzlichen Zutaten so geschickt zubereitet wird, dass er das Flair fürs Delikate und Elegante der japanischen Kultur spiegelt. Im Prinzip werden die kleinen Meisterwerke Wagashi im Rahmen einer Teezeremonie oder zu Festen serviert und als Geschenk überreicht. Falls Sie Ihre Gäste nächstes Mal mit einem attraktivem Gastgeschenk oder Dessert überraschen möchten, probieren Sie es dann mit selbstgemachten Wagashi. Hier finden Sie paar fantastische Inspirationen von den zahlreichen Arten der Wagashi Süßigkeiten.
in der kunstvollen Welt der japanischen Süßigkeiten
Die Vielfalt dieser japanischen Süßigkeiten äußert sich nicht nur mit der endlosen Anzahl aller möglichen Formen und Farben, sondern auch mit ihrer Gruppierung nach Feuchtigkeitsgehalt, nach verwendeten Zutaten, Zubereitungsart sowie nach dem Zweck ihrer Zubereitung. Außerdem repräsentieren die unterschiedlichen Wagashi-Arten die Jahreszeit, in der sie zubereitet sind sowie die japanische Kultur, durch ihre poetischen Benennungen nach Gedichten, historischen Ereignissen und Naturszenarien. Grundsätzlich sind die Wagashi nicht übermäßig süß und sehr dezent aromatisiert durch die Verwendung verschiedener Früchte, Nüsse, Blätter und Blüten.
ein japanischer Nachtisch mit Raffinesse von Ikebana
© Midori Morohoshi
Liste der typischen Zutaten für Wagashi Süßigkeiten:
- Reismehlsorten: Shiratama-ko, Joshin-ko, Mochi-ko und vorgegarte Reismehlarten: Mijinko, Kanbaiko
- geröstetes Sojabohnenmehl: Kinako
- süße Pasten: Anko (Bohnenpaste), Lotusnusspaste, Kastanien-an, Matcha-an, Kürbis-an, Koshi-an, Tsubu-an, Shiro-an
- Bohnen: Azuki, weiße Bohnen, schwarze Sojabohnen
- Geliermittel: Kanten(Agar-Agar)
- Stärken: Kuzu, Katakuriko, Warabi-ko
- Zuckersorten: Wasabon, Johakuto, Kuro-sato
- Süßungsmittel: Reissirups, Dattelsirup, Melasse, Agaven Sirup
- Blätter und Blüten: Kirschblätter, Eichenblätter, Kirschblüten, Bambusblätter
japanisches Dessert mit süßen Bohnen in Kokosgelee aus Agar
© Midori Morohoshi
Teil der Wagashi-Arten:
- Amanattō – zubereitet aus Adzukibohnen, langsam gehockt mit Zuckersirup und bestreuet mit raffiniertem Zucker
- Anmitsu – Gelatinewürfeln aus Agar-Agar garniert mit Früchten, Eiscreme, Adzukibohnenpaste und schwarzem Hönig
- Botamochi – kleine Reiskuchen aus süßem Reis und Adzukibohnen in Form von Päonie
- Daifuku – kleine Reiskuchen aus Klebreismehl in verschiedenen Geschmacksrichtungen und mit einer Füllung meistens aus Adzukibohnepaste und Zucker, die auch in Sesam gewälzt werden können.
Wagaschi: Erdbeere Daifuku und Mame Daifuku gefüllt mit Sojabohnen
- Dango – gedämpfte Kugeln aus Reismehl und Wasser, die zu verschiedenen Anlässen oder Jahreszeiten in unterschiedlichen Varianten zubereitet werden.
- Dorayaki – ein japanischer Nachtisch aus zwei kleinen Pfannkuchen mit süßer Füllung aus roten Bohnen
- Gokabou – ein süßer, zylinderförmiger Reiskuchen, gewickelt in Blatt aus Stärkesirup und sojabohne-Pulver
- Hanabiramochi – japanischer Süßigkeit in flacher Kreisform, der gewöhnlich zum Jahresanfang gegessen wird
- Imagawayaki – ein rundes Gebäck, das aus Zucker, Wasser und Eiern gemacht und meistens mit Adzukibohnepaste gefüllt wird.
- Kusa mocha – ein Frühlingsdessert, gemacht mit Klebreis (Mochi) und Blätter aus japanischem Beifuß (yomogi)
- Kuzumochi – japanisches Dessert aus Klebreis und Kudzu-Stärkepulver, das gekühlt und mit japanischer Zuckersirope Kuromitsu und Kinako (Sojabohnenmehl) im Sommer serviert wird
- Manjū – ein traditionelles japanisches Dessert mit Füllung, das wie die bekannten Dampfnudelnzubereitet wird
- Mochi – der typische Reiskuchen aus gedämpftem Klebreis, der zum Neujahr gegessen wird
japanischer Nachtisch Sakuramochi gewöhnlich zubereitet zum Mädchenfest
- Sakuramochi – rosafarbiger Reiskuchen mit Adzukibohnepaste-Füllung in der Mitte, gewickelt in Blatt von japanischer Kirschblüte
- Yōkan – eine geleeartig Süßspeise in verschiedenen Variationen, die aus mit Wasser vermischen Zucker, Agar-Agar und gemahlenen Adzukibohnen zubereitet wird. Geschnitten in Blöcke wird dieses Dessert vor allem in der Kirschblütenzeit serviert.
Gelee Dessert mit Pflaume-Liquor und Zitrone and Osmanthus Gelee mit Herbstduftblüten
Nach dem Feuchtigkeitsgehalt teilen sich die Wagashi in drei Haupttypen:
- Namagashi – ‘‘feuchte‘‘ Süßwaren mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 30% oder mehr, die gewöhnlich bei Teezeremonien serviert werden.
- Han namagashi – ‘’halbfeuchte’’ Süßigkeiten, die 10%-30% Feuchte enthalten
- Higashi – ‘‘trockene‘‘ Süßigkeiten, die unter 10% Feuchtigkeit enthalten
japanischer Nachtisch Namagashi – ein typisches Wagashi Dessert zu Teezeremonien
© Midori Morohoshi